El Nido, Nacpan Beach und die Sandfliegen
In jedem Hostel bekommt man gesagt, dass El Nido total überlaufen ist, viel zu touristisch, man solle unbedingt nach Port Barton. Ich stimme zu, da sollte man unbedingt hin, aber deswegen El Nido wegzulassen, ist meiner Meinung nach falsch.
El Nido ist nicht umsonst überfüllt und touristisch. Die Island Hopping Touren sind einfach toll.
UNTERKÜNFTE
Das Problem ist, dass der Ort an sich aus allen Nähten platzt. El Nido ist auf der einen Seite vom Meer auf der anderen von Felsen begrenzt. Außer den Ausläuferstraßen, kann sich der Ort also nicht wirklich ausbreiten, um dem Aufkommen an Touristen gerecht zu werden. In El Nido solltet ihr also unbedingt vorbuchen!!! Gerade als Gruppe, werdet ihr in der Saison Probleme haben spontan eine Unterkunft für alle zu bekommen. Oder man muss täglich die Unterkunft wechseln. Teuer ist es sowieso. Und wer denkt, nur weil El Nido touristisch ist, sei es entwickelter als die anderen Orte, liegt falsch: Bretterbuden und schlechte Straßen gibt es auch hier.
Das einzige, das ich online buchen konnte, war das „Outpost Beach Hostel„, das etwas außerhalb liegt und mit 24€ pro Nacht im 4er-Dorm auch nicht günstig war. Eine Tour mit dem Trike in die Stadt kostet 50 Peso einfach. Trotzdem wollte ich als Alleinreisende einfach eine feste Unterkunft haben und habe das Geld investiert.
Das Hostel ist wahnsinnig schön direkt am Strand gelegen und von der Aufmachung her ziemlich cool. Super chillige Dachterrasse, cooles Mobiliar, relativ westliche Sanitäranlagen (die Besitzer sind Amerikaner) und gutes Essen, das aber auch seinen Preis hat. Trotzdem fühle ich mich in meinem 6€-Hostel in Puerto Princesa, in dem ich diesen Beitrag gerade schreibe wohler. Das Outpost ist von der Atmosphäre her ein Party-Urlaubshostel als ein entspanntes Traveller-Hostel. Der Preis bestimmt eben das Klientel. Ich hatte eine bisschen das Gefühl mit Rainbow-Tours unterwegs zu sein. Ab Sonnenuntergang ging es vor allem ums Trinken. Ob du drauf stehst, musst du selbst entscheiden!
INTERNET
Ein weiteres „Problem“ in El Nido ist das quasi nicht vorhandene Wifi. Verlasse dich also bitte nicht darauf, dass dein Hostel in der Beschreibung angibt Wifi anzubieten. Meist wird es einfach nicht funktionieren. Die meisten Unterkünfte realisieren Wifi durch kleine Router mit einer integrierten SIM-Karte, also eigentlich über mobiles Internet. Das ist quasi genau das gleiche Prinzip, als wenn ich mein Handy als Hotspot nützen würde. Durch die Felsen ist der Empfang aber einfach nicht optimal und die vielen Menschen, die sich den Empfang teilen, tun ihr übriges. Selbst mit meinem Handy und einer philippinischen SIM hatte ich im Hostel nur Empfang, wenn die meisten geschlafen haben, in El Nido Stadt war es abends ganz schlecht (ich habe den Anbieter „Globe“).
Als Kurzzeit-Urlauber mag dieser Punkt nicht so ins Gewicht fallen, als Langzeit-Reisender ist Internetzugang für mich schon wichtig. Es gibt immer was zu planen oder zu bloggen.
WEITERE UNANNEHMLICHKEITEN
Die Sandfliegen haben mir die Tage nach El Nido etwas zur Hölle gemacht. Ich wusste bis dato, dass Moskitos mich lieben, hatte aber noch nie Berührung mit Sandfliegen. In Port Barton hatte ich schon ein paar wenige Stiche/Bissen, von denen ich anfangs noch dachte, es wären Mückenstiche, die aber normalerweise anders bei mir aussehen. Man hat mich dann aufgeklärt, was das wirklich ist. In El Nido, während des Island Hopping und am Nacpan Beach ist es dann aber explodiert. Am Tag meiner Abreise, sahen meine Beine und Arme echt schlimm aus. Am Oberkörper hatte ich kaum was. Und nach einem 1-tägigen Zwischenstopp in Port Barton, bei dem ich mich fast zu Tode hätte kratzen können, hatte ich genug von Sand und bin verfrüht nach Puerto Princesa zurückgefahren, um eine Apotheke aufzusuchen.
Wie auch Moskitos, befallen Sandfliegen nicht jeden. Ich war die Einzige in meiner „Gruppe“, die was hatte. Ich habe aber mittlerweile noch 3 andere Menschen kennengelernt, die mindestens genauso aussehen wie ich und sich die Mehrheit der Bisse in und um El Nido zugezogen haben.
Ich habe nun viel recherchiert, das Moskitomittel „Off“ (MIT Deet!!!) und Kokosöl (der Ölfilm soll verhindern, dass sie euch beißen, bleiben aber dafür an eurem Körper hängen…kleine schwarze Fliegen mit weißen Flügeln) gekauft. Wer also anfällig für Moskitos ist, sollte das alles vorsorglich auftragen, denn wenn man die Bisse einmal hat, juckt es schlimmer als Mückenstiche und man hat überall Hubbel auf der Haut. Ich hatte ca. 90 Bisse dieser kleinen Monster. Sehr unangenehm. In Puerto habe ich in der Apotheke Allergietabletten und eine kortisonhaltige Creme bekommen. Vor allem die Creme hat sofort angeschlagen und den Juckreiz so gut wie verschwinden lassen. Jetzt 3 Tage später geht es mir wieder gut, aber bis die Bisse optisch verheilen, dauert es wohl noch. Schön ist was anderes! 🙁
Außerdem habe ich von ganz vielen Reisenden gehört, dass sich in El Nido extrem viele Leute eine Lebensmittelvergiftung zugezogen haben. Ich hatte überhaupt nichts, bin da aber kein Maßstab, da ich einen relativ starken Magen habe…irgendwo muss man ja Glück haben. 😉 Frage aber bei Shakes immer nach, ob das Eis aus „Purified Water“ gemacht ist.
UMGEBUNG UND NACPAN BEACH
Aber genug gejammert, El Nido ist nichts desto trotz schön! Die morgendliche Aussicht von meiner Hostel-Terrasse war der Wahnsinn. Die Felsen sind überall im Ort allgegenwärtig. Es gibt wahnsinnig coole Cafés und Restaurants. Generell ist das Essen gut, aber preislich eher auf europäischem Niveau angesiedelt. Meine Island Hopping Tour war mega. Und ich wurde Zeuge der Miss El Nido Schönheitswahl.
In der Nähe meines Hostels war der Las Cabanas Beach (ca. 15 Gehminuten), der auch sehr schön ist und man kann Ziplining machen, wenn man möchte.
Am 2. Tag in El Nido habe ich mir mit 2 anderen Mädels das Trike zum Nacpan Beach geteilt. Die Fahrt kostet 1500 Peso und dauert ca. 40 Minuten. Allein viel zu teuer, aber geteilt, besser als einen Roller auszuleihen. Vor allem, weil die letzten Kilometer absolut unbefestigte Straße sind und ich von vielen gehört habe, dass sie dort einen Unfall hatten. Gestern Abend habe ich sogar eine Filipina kennengelernt, die sich letzte Woche bei der Fahrt zum Strand das Handgelenk gebrochen hat. Der Trike-Fahrer wartet dann den ganzen Tag auf euch, so lang ihr wollt. Ist eh das Geschäft seines Lebens. In El Nido müsste er ziemlich viel für das Geld fahren.
Nacpan Beach ist ein absoluter Traumstrand, weißer feiner Sand, kaum Menschen, weitläufig…der perfekte Joggingstrand, was ich dann auch spontan getan habe. Generell hat mich der Strand ziemlich an Boracay erinnert, nur ohne die ganzen Menschen, Hotels und Bars. Leider gibt es auch hier Sandfliegen und als nicht so guter Schwimmer sollte man im Wasser aufpassen, da die Brandung ziemlich stark ist. Außerdem war der Aussichtspunkt (also der kleine Berg) seit 2 Monaten schon gesperrt, egal von welcher Seite, kein Durchkommen. Überall sind uniformierte Männer, die einen zurückrufen. Angeblich hat irgendeine Firma das Gelände vor dem Berg gekauft und nun gibt es Streit mit den Menschen, die dort Leben. Kapitalismus im Paradies. Nichtsdestotrotz ist Nacpan Beach einen Ausflug wert.